Hochdrucklage
Die Hauptheldin der Werke von Sebastian Skoczylas ist die Farbe. Der Künstler setzt sie mutig zusammen, indem er alle ihre Eigenschaften (Temperatur, Sättigung, manchmal Wert) nutzt. Trotzdem sind diese Bilder diskret im Ausdruck und heiter - ohne Formkontraste, bezüglich des Farbwertes oft fast einheitlich und minimalistisch, was die Komposition angeht.
Rechteckige Streifen, Punkte, Kreise und andere Elemente verteilen sich nach einer verborgenen Geometrie des Formats, d.h. entlang des Bildrandes (der mit einem bunten Rahmen betont wird) oder diagonal. Das ist, wie ich meine, die originelle Methode des Künstlers, einfache, statische, Farbsubtilitäten hervorhebende Systeme zu schaffen.
Noch ein Wort zum erwähnten Rahmen: ich lese die Geschichte eines Bildes insbesondere an dessen Rändern ab. Hier kann man einen Einblick in das Verfahren des Künstlers erhaschen: er malt anscheinend "planlos" und ändert während der Arbeit das Konzept. Es sind die nacheinander folgenden Farbschichten - aufgelegt meistens dick, mit Spachtel, seltener weich, wie bei Lasurstrich - die einen Rahmen für die Komposition bilden. Die früheren Farbschichten scheinen durch die nächsten und erzielen den Effekt des Flimmerns, des Farbschwingens, des Leuchtens.
Mir fallen vor allem die geometrisierten Objekte in ausdrucksvollen Farben auf, die aus der dichten Materie des Hintergrunds entstehen, sie durchdringen und versuchen, sich auf der Oberfläche zu manifestieren.
Galerie Elektor, Elektoralnastr. 12