Innenraum-Außenraum

Von Dominika Krechowicz

In der Malerei vom Mlącki haben wir es mit Augentäuschern zu tun, die den Eindruck von richtigen Gegenständen erwecken (trompe d'oeil). Oft begegnen wir dieser Technik in der Wandmalerei, wo sie den Anschein von dreidimensionalen architektonischen Elementen bewirkt. Ein ähnliches Problem treffen wir in der illusionistischen Malerei (Pompeji, Roma, Barockepoche). Obwohl Mlącki nicht "gegenständlich" malt, spielen Gegenstände in seiner Malerei eine wesentliche Rolle. Der Künstler kreiert den Gegenstand, verwandelt ihn, macht ihn zum Hauptthema des Bildes. [...]

Die andere wichtige Sache in Mląckis Werken ist die Farbe. Er bedient sich einer begrenzten Palette von Weiß, Grau, Ockers und Schwarz. Die Farbe ist in seinen Arbeiten nicht dazu da, daß man sich am Spiel zufälliger Zusammenstellungen ergötzt. Sie bleibt raffiniert und asketisch, dient einer bildlichen Darstellung des Raums und der Illusion, und vor allem der Wiedergabe einer bestimmten Stimmung. [...] Ähnlich wie italienische Schöpfer, interessiert sich Mlącki für das Problem des Lichts im Bild. Das Licht, das die Körperlosigkeit, das Immaterielle und die Ewigkeit symbolisiert, ist in seinen Arbeiten immer anwesend. Wir haben eine fast irrationale Empfindung, daß die Bilder des Künstlers ein eigenes Licht ausstrahlen.

Mlącki meint, daß das Verwandeln der Farbe in den Ton, des Tons ins Licht, des Lichts in den Raum, des Raums in die Bedeutung eine unaufhörliche Sehnsucht ist, die Harmonie, den Gleichklang, die vollkommene Form zu erreichen.