Vacanze romane

Krzysztof Kokoryn Von Krzysztof Kokoryn

Krzysztof Kokoryn
Auf dem Campo de' Fiori im Jahr 1998.

Mit Rom verhält es sich so, dass man, sobald man angekommen ist, bereits im Begriff ist, dort verloren zu gehen. Und so bin auch ich verloren gegangen. Das erste Mal war ich im Jahre 1998 in Rom, im Rahmen einer von der Warschauer Akademie der Schönen Künste für deren Studenten organisierten Studienreise mit einer Gruppe von Kolleginnen und Kollegen. Eigentlich hatte ich bereits mein Diplom bestanden, aber trotzdem ist es mir gelungen, einen Platz im Rahmen der Studienreise zu ergattern.

Wir kamen nachts in Rom an, wohnten am Stadtrand, und so bekam ich die Stadt selbst erst am nächsten Morgen zu Gesicht, als das obligatorische Abklappern der Museen – eines nach dem anderen – begann. Große Begeisterung und gleichzeitig ein gewisses Gefühl der Überforderung aufgrund der erschlagend großen Anzahl von Kunstwerken überkam hier einen jeden Teilnehmer. Und auf dem Weg von einem Museum zum anderen all die aus dem Unterricht und den Kunstgeschichtslehrbüchern bekannten Kirchen. Kurz gesagt, ein geradezu infantiler Freudenausbruch – oh, sieh doch nur, die Kirche Il Gesù, oh, schau mal, die Via Appia! Zudem war es November und es fehlten die Touristen, also sahen wir die Stadt so, wie sie die Römer natürlicherweise sehen.

Für mich bedeutet Rom die einzigartige Verkettung unbegrenzter Möglichkeiten und Freuden – man kann sich für einen mehrtägigen Ausflug in die Ewige Stadt zum Aufspüren von Caravaggios Kunst entscheiden oder ein anderes Mal auf den Spuren der Antike wandeln.

Seit ein paar Jahren habe ich die Möglichkeit, Rom noch auf eine andere Art kennenzulernen, mehr von innen sozusagen. Michael Mellinghoff, ein mit einer Italienerin verheirateter und in Rom ansässiger Deutscher, stellt meine Bilder in Rom öffentlich aus. Ihm habe ich es zu verdanken, dass ich das Monti-Viertel im Herzen der Stadt kennenlernen konnte. Ich sehe also aus unmittelbarer Nähe auf das tägliche Leben der Römer, bin in ihren Wohnungen zu Gast, esse mit ihnen zu Abend und verkoste mit ihnen den besten Brunello-Wein.

Vor einigen Jahren habe ich für mich das unbeschreibliche Vergnügen des Zeichnens unter freiem Himmel entdeckt. Am häufigsten benutze ich hierbei einen dünnen Pinsel und Plakatfarbe. Ich mag es, irgendwo hoch oben Platz zu nehmen, ins zweite oder dritte Stockwerk zu steigen und von dort zu zeichnen. Das ist für mich der Augenblick höchsten Glücks. Als ich unlängst wieder in Rom war, habe ich mich auf einer Anhöhe über dem Botanischen Gartens niedergelassen. Ich habe Rom von oben gezeichnet, all seine Dächer und Winkel. Die Schlussfolgerung aus solchen Freiluft-Sitzungen ist recht eindeutig: ich muss mir unbedingt ein Fernglas zulegen.

Krzysztof Kokoryn
Via Panisperna Oil on canvas 70 x 100 centimeters [Price: PLN 18000]

Via Panisperna


Es ist dies eine steil ansteigende Straße des Stadtviertels Monti im alten Teil Roms, mit antiken Baudenkmälern nur so gespickt, solchen wie die ältesten Speisegaststätten der Stadt, dessen (…)

Es ist dies eine steil ansteigende Straße des Stadtviertels Monti im alten Teil Roms, mit antiken Baudenkmälern nur so gespickt, solchen wie die ältesten Speisegaststätten der Stadt, dessen Beginn bis gar zum 19. Jahrhundert zurückdatiert, mit kleinen Handwerksbetrieben, Boutiquen und Bars. Wenn man genau hinsieht, lässt sich hier die Trattoria Le Tavernelle und das Restaurant Barzilai erkennen, zwei typische Wirtshäuser, denen ich gesonderte Bilder gewidmet habe.

Krzysztof Kokoryn
Barzilai Oil on canvas 50 x 70 centimeters [Price: PLN 14000]

Barzilai


Hier sehen wir eine typische italienische Straße in der Stadt bei Tag – der Bürgersteig mit Scootern zugestellt. Doch bricht der Abend an, so werden die Restaurants geöffnet und die beschriebene (…)

Hier sehen wir eine typische italienische Straße in der Stadt bei Tag – der Bürgersteig mit Scootern zugestellt. Doch bricht der Abend an, so werden die Restaurants geöffnet und die beschriebene Straße ändert ihren bisherigen Charakter vollständig. Gleich wird es hier wie im Film „Roma” von Fellini zugehen – die kleinen Tischen der Restaurants erobern die Bürgersteige und sogar die Fahrbahn, die Menschen speisen an diesem Ort über mehrere Stunden hinweg.

Krzysztof Kokoryn
Trattoria Tavernelle Oil on canvas 40 x 90 centimeters [Price: PLN 16000]

Trattoria Le Tavernelle


Den Gerüchten zufolge wird in diesem Speiselokal die beste „Pasta Cacio e Pepe” in Rom aufgetischt, eine der einfachsten Arten, hervorragende Spaghetti zuzubereiten – die Nudeln werden in (…)

Den Gerüchten zufolge wird in diesem Speiselokal die beste „Pasta Cacio e Pepe” in Rom aufgetischt, eine der einfachsten Arten, hervorragende Spaghetti zuzubereiten – die Nudeln werden in einer sehr geringen Menge Salzwasser al dente gekocht und tropfnass in eine Pfanne mit angeröstetem schwarzem Pfeffer gegeben und vermengt. Hinzu kommt noch fein geriebener Käse der Sorte Pecorino Romano. Verblüffend einfach bei Verwendung von nur drei Zutaten, na gut vier, sofern wir das stärkehaltige Nudelwasser hinzuzählen. Und der erzielte Effekt – einfach großartig.

Krzysztof Kokoryn
Fontana dei Catecumeni Oil on canvas 60 x 40 centimeters [Price: PLN 12000]

Fontana dei Catecumeni


Ein zauberhafter Platz in Rom, die „Piazza della Madonna dei Monti“. Der Platz mit seinem Brunnen „Fontana dei Catecumeni“ ist im wahrsten Sinne des Wortes ein klassisches Freiluft-Café. (…)

Ein zauberhafter Platz in Rom, die „Piazza della Madonna dei Monti“. Der Platz mit seinem Brunnen „Fontana dei Catecumeni“ ist im wahrsten Sinne des Wortes ein klassisches Freiluft-Café. Sowohl die Einheimischen als auch die Touristen nehmen ihren Wein und ihr Bier (man kann hier die sardische Biersorte Ichnusa erhalten!) aus den umliegenden Bars und Geschäften mit auf den gemütlichen Platz und verbringen hier auf den Stufen des aus dem 16. Jahrhundert stammenden Brunnens in angenehmer Weise die Zeit. Bekanntlich darf man auf historischen Baudenkmälern in Rom nicht Platz nehmen, aber in einer Stadt, in der quasi alles ein solches Baudenkmal darstellt, sieht man das schließlich nicht so eng.

Fontana dei Catecumeni Piazza della Madonna dei Monti Oil on canvas 70 x 100 centimeters
Fontana dei Catecumeni Piazza della Madonna dei Monti Oil on canvas 70 x 100 centimeters [Price: PLN 18000] [kaufe bild]
Krzysztof Kokoryn
Panteon Oil on canvas 80 x 60 centimeters [Price: PLN 18000]

Pantheon


Grundsätzlich male ich nie nach Fotografien. Ich mache aber Aufnahmen von Details wie dem Straßenpflaster, einem Hydranten oder einem Schild, welche ich dann beim Malen selbst zur Hilfe nehme. (…)

Grundsätzlich male ich nie nach Fotografien. Ich mache aber Aufnahmen von Details wie dem Straßenpflaster, einem Hydranten oder einem Schild, welche ich dann beim Malen selbst zur Hilfe nehme. Manchmal greife ich auf den Online-Dienst von Google Street View zurück oder auf fremde Aufnahmen entsprechender Drohnenflüge über die gewünschte Lokalität. Das Bild „Panteon” ist anhand drei verschiedener solcher Flugaufnahmen entstanden. Ich habe die verschiedenen Blickwinkel miteinander verbunden usw. Im Internet ist jedenfalls kein solches Prachtexemplar von Foto zu finden.

Krzysztof Kokoryn
Caffetteria L’ 800 Oil on canvas 40 x 90 centimeters [Price: PLN 16000]

Caffetteria L’ 800


Im Frühjahr des Jahres 2010 reiste ich nach Rom, um einen Film von der Ausstellung des Bildhauers Antoni Rząsa in der Kirche Santo Stefano Rotondo zu machen. Die ganze Familie Rząsa war bei der (…)

Im Frühjahr des Jahres 2010 reiste ich nach Rom, um einen Film von der Ausstellung des Bildhauers Antoni Rząsa in der Kirche Santo Stefano Rotondo zu machen. Die ganze Familie Rząsa war bei der Montage der Ausstellung beteiligt. Bereits am ersten Tage unseres Wirkens wurden wir pünktlich um 13.00 Uhr aus der Kirche gebeten, da genau um diese Zeit die zweistündige Mittagspause des Küsters beginnt und für jeden Italiener die Institution dieser Mittagspause ein Heiligtum darstellt. Der Küster zeigte uns im Gegenzug den besten Ort in dieser Gegend zur Einnahme des Mittagessens – und zwar die Caffetteria L’ 800. Es war März, mit anderen Worten Artischockenzeit, also hatte ich eine Lasagne mit Artischocken bestellt. Sie hat so umwerfend gut geschmeckt, dass ich heute bei der Frage, worauf ich Appetit hätte, ein jedes Mal antworte: Lasagne mit Artischocken. Dieses Eckhaus, im welchem sich das Lokal befindet, erinnert mich sehr an Paris, aber es genügt um die Ecke zu gehen und schon genießen wir einen der am römischsten anmutenden Ausblicke überhaupt, nämlich den auf das Kolosseum.

Der hier beschriebene Aufenthalt hatte noch ein großes Plus für mich: die Ausstellung mit Skulpturen von Antoni Rząsa wurde vom Schriftsteller und damaligen Chef des Polnischen Instituts in Rom Jarosław Mikołajewski eröffnet. Er hat uns später durch die Stadt geführt und uns von „seinem” Rom erzählt.

Krzysztof Kokoryn
Dancing on the bridge Oil on canvas 60 x 80 centimeters [Price: PLN 14000]

Reigen auf der Brücke


Hier sehen wir die „Ponte Sant’Angelo“ – also die Engelsbrücke über den Tiber zur Engelsburg. Und eigentlich habe ich auf ihr keine tanzenden Menschen erblickt, aber das ist ohne Bedeutung, (…)

Hier sehen wir die „Ponte Sant’Angelo“ – also die Engelsbrücke über den Tiber zur Engelsburg. Und eigentlich habe ich auf ihr keine tanzenden Menschen erblickt, aber das ist ohne Bedeutung, denn auf meinen Bildern erst erzeuge ich eine derartige Situation. Wenn ich will, dass die Menschen tanzen, dann tanzen sie bei mir. Schließlich ist die Brücke für den Straßenverkehr geschlossen und in Rom genügt es völlig, dass jemand mit einer Gitarre unterm Arm beginnt, „Volare…” anzustimmen … und schon bleiben die Leute stehen und machen mit. Jeder Vorwand ist gut für das Auslösen einer spontanen Volksbelustigung. Während meines letzten Aufenthalts in Rom sah ich auf der „Ponte Sant’Angelo“ eine Modenschau für die Zeitschrift Vogue – mit den grazilen Modellen, der übrigen Mannschaft, den Großleinwänden der Telebeams und den Logos der vorgeführten Marken. Und über dem Ganzen hing ein riesengroßer Vollmond, der die Brücke vollständig in orangefarbenes Licht tauchte – einfach magisch.

Krzysztof Kokoryn
Wine testing Oil on canvas 50 x 70 centimeters [Price: PLN 12000]

Weinverkostung


Michael Mellinghoff ist begeisterter Liebhaber der toskanischen Rotweinsorte Brunello di Montalcino. Dieser Rotwein ist bekannt für seine Langlebigkeit. Er erreicht seine Reife erst nach fünf bis (…)

Michael Mellinghoff ist begeisterter Liebhaber der toskanischen Rotweinsorte Brunello di Montalcino. Dieser Rotwein ist bekannt für seine Langlebigkeit. Er erreicht seine Reife erst nach fünf bis zehn Jahren und ist problemlos für mehrere Dutzend Jahre lagerfähig.

Die Weinverkostung ist immer ein Ritual: Benutzung großer Rotweingläser, optische Begutachtung des Weins durch Drehen im Weinglas, Eintauchen in das Bouquet des Weins mit dem Geruchssinn, tatsächliche Probe des Weins mit dem Geschmackssinn. Es ist schon ein wenig eitles Getue dabei, aber wenn Sie diesen Wein erst einmal probiert haben, werden Sie nichts anderes mehr trinken wollen. Wein – das Getränk der Götter.

Krzysztof Kokoryn
3 beers and a glass Oil on canvas 40 x 30 centimeters [Price: PLN 4000] [kaufe bild]

3 Biere und ein Glas


Das Bier ist hier eher unwichtig, denn gerade die Marke Moretti halte ich für ziemlich unspektakulär, wichtiger hingegen ist das Bierglas, entworfen vom bekannten Warschauer Filmregisseur und (…)

Das Bier ist hier eher unwichtig, denn gerade die Marke Moretti halte ich für ziemlich unspektakulär, wichtiger hingegen ist das Bierglas, entworfen vom bekannten Warschauer Filmregisseur und Gebrauchskunstdesigner Leszek Nagrabecki. Ich schätze das von ihm hergestellte charakteristische Glas. Ich liebe es, aus seinen Gläsern zu trinken und diese in meinen Stillleben wiederzugeben.

Krzysztof Kokoryn
Scooters Oil on canvas 80 x 60 centimeters [Price: PLN 9000] [kaufe bild]

Scooter


Rom, genau wie jede andere italienische Stadt, ist voller Scooter. Sie sind laut, praktisch und allgegenwärtig – einfach das beste Transportmittel sowie ständiger Bestandteil aller Straßen und (…)

Rom, genau wie jede andere italienische Stadt, ist voller Scooter. Sie sind laut, praktisch und allgegenwärtig – einfach das beste Transportmittel sowie ständiger Bestandteil aller Straßen und Plätze.

Krzysztof Kokoryn
Soirée Oil on canvas 40 x 90 centimeters [Price: PLN 14000]

Römische Sause


In Rom schickt es sich einfach, in einer Bar zu sitzen und den Leuten zuzusehen, dort Bier oder Wein zu trinken und die Freuden des Lebens in Form des Tafelns zu genießen. Es scheint dies für einen (…)

In Rom schickt es sich einfach, in einer Bar zu sitzen und den Leuten zuzusehen, dort Bier oder Wein zu trinken und die Freuden des Lebens in Form des Tafelns zu genießen. Es scheint dies für einen Maler die ideale Umgebung zu sein, um Bar-Szenen zu verewigen. Aber ich liebe es nicht, so vorzugehen, noch vermag ich diese Szenen an Ort und Stelle festzuhalten. Also entstehen diese rauschenden Bar-Kompositionen erst in meinem Atelier.

Krzysztof Kokoryn
Sora Margherita Oil on canvas 50 x 60 centimeters [Price: PLN 14000]

Sora Margherita


Ein Restaurant mit Esplanade im jüdischen Viertel auf der „Piazza delle Cinque Scòle“ (Platz der Fünf Schul-Synagogen). Ein wenig abseits vom Trubel, aber dennoch berühmt-berüchtigter (…)

Ein Restaurant mit Esplanade im jüdischen Viertel auf der „Piazza delle Cinque Scòle“ (Platz der Fünf Schul-Synagogen). Ein wenig abseits vom Trubel, aber dennoch berühmt-berüchtigter Zufluchtsort für hungrige Gourmets in der etwas heruntergekommenen Gegend. Die handgeschriebene Speisekarte weist ihre eigene Poesie auf. Im Frühling wird hier „Carciofo alla Giudia“ serviert, also Artischocken nach jüdischer Art („Giudio“ ist die römische Bezeichnung für Jude), in triefendem Fett frittiert, eine Spezialität der römisch-jüdischen Küche. Das Tiramisù hier ist auch nicht zu verachten.



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