Gehen wir schlafen!
Die lange Nacht der Museen bringt uns um den Schlaf. Statt ins Bett zu gehen, stehen wir gähnend in Warteschlangen, mit dem Sand in den Augen irren wir in den Galerien herum. Die Augen sehen nicht, die Kunst drängt sich auf. Die Galerie Art, die sich dem Programm anschließt und das Publikum anregt, sich mit der Kunst zu befassen, zeigt perfide an diesem Abend Bilder mit schlafenden Gestalten, gemalt von Katarzyna Karpowicz. Lassen wir Maria Skłodowska-Curie nicht gähnen. Maria will schlafen!
Zusammengekauert auf dem nackten Boden, unter dem dunkelblauen Himmel, gewogen in den Schlaf mit der Stille der Nacht, sind die Helden der Bilder von Kasia Karpowicz ruhig und sicher - in deren Traumwelt gesperrt.
Reflektierende, traumartige Szenen haben eine symbolische Tiefe, den Rhythmus der ruhigen Atmung von einem schlafenden Mädchen, einem Mann, einem Tier.
Die Geschichten, die sich hier abspielen, sind eher ein Zwischenakt als das Leben selbst, das vielleicht nach dem Erwachen wiederkehrt - oder vielleicht geschieht es wie eine Träumerei hinter den Augenlidern von Schlafenden.
Geschichten über die Existenz, Märchen mit Geheimnis, Wiegenlieder mit einem metaphorischen Schlüssel.