Mäander

Małgorzata Czyńska Wojciech Tuleya Von Małgorzata Czyńska Wojciech Tuleya



Labyrinth, also eine Metapher des menschlichen Schicksals. Labyrinth, also eine Metapher des Schicksals eines Künstlers. Das Leben ist ein Weg, die Kunst ist ein Weg, eine Suche, eine Wanderung. Klingt banal, aber es wäre schwierig, etwas Wahrhaftigeres zu sagen.

Łukasz Majcherowicz
Łukasz Majcherowicz Łukasz Majcherowicz Łukasz Majcherowicz

In der Malerei von Łukasz Majcherowicz kehrt das Motiv des Labyrinths immer wieder zurück. Mit jedem Bild taucht der Künstler ein in die Wanderung durch sein Unterbewusstsein, durch die Abirrungen der Realität. Er versucht, sich und die Welt zu verstehen. Stellt Fragen, gibt aber keine Antworten. Nicht er allein.

Łukasz Majcherowicz

Nur Eines geht mich an: ob ich mich langsam nähere, umkreise, umhergehe, mich entferne, zurückkehre, aber immer mit einem klaren Ziel. Ich komme näher, aber an was? An ein Wissen, obwohl ich nicht weiß, an welches, an eine Bilanz, an ein Verstehen - schrieb Czesław Miłosz im Gedichtband Die unfaßbare Erde.

Und der Schriftsteller John Barth merkt: Das Labyrinth ist ein Ort, der alle Möglichkeiten, die Richtung zu wählen, perfekt verkörpert; man soll sie auch ausschöpfen, bevor die Mitte erreicht wird.

Falls die Mitte erreicht wird...

Wir wollen das Ziel verstehen, spüren, finden, erreichen. Und diesen individuellen Weg zum Symbol des Weges der Menschheit verallgemeinern. Nur dass wir uns im Inneren des Labyrinths befinden und der Ariadnefaden nur ein Mythos ist.

Łukasz Majcherowicz

Man kann sagen, das Thema des Labyrinths sei so alt wie die Welt oder zumindest wie die minoische Kultur. Łukasz Majcherowicz weiß, dass er durch das Malen von Labyrinthen in einen tiefen Dialog mit der Geschichte der Zivilisation, der Kunst und der Philosophie tritt. In seinen modernen, abstrakten Bildern berührt er existenzielle Ängste und Probleme unserer Zeit, aber vor ihm, vor uns, gab es bereits ganze Generationen, die sie erlebten und weiterhin erleben.

Mäander, Labyrinth, ein Punkt irgendwo in der Ferne, am Ende der Welt, am Ende des Bildes. Wenn wir vor den Gemälden von Łukasz Majcherowicz stehen, stehen wir auch am Anfang des Weges zum Verstehen, Fühlen, Entdecken. Mehr Fühlen als Verstehen. Mehr Berühren als Lesen von unbewussten Inhalten. Die Betrachtung des Bildes kann zu einer Reise in die Tiefen des eigenen Unterbewusstseins werden. In diesen Abstraktionen gibt es Transzendenz, Kraft und Sublimation, ähnlich den mittelalterlichen Ikonen oder den buddhistischen Mandalas.

„Der Mäander–Irrweg ist ein Labyrinth, ein Hin und Her, eine Suche“, sagt Majcherowicz. „Es ist eine ständige Wanderung, ein Nach-Vorn-Gehen. Ein Weg zum Ziel. Manchmal nur ein Weg. Wie das Leben. Wie das Malen“.

Krzysztof Penderecki sprach so über zwei Labyrinthe, die er im Park in Lusławice eingerichtet hat: „Sie sind für mich ein Symbol künstlerischer Suche. Man kann nicht immer den direkten Weg gehen, manchmal stößt man auf eine Wand und muss umkehren, zurückschauen“.

Öffnung

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